Bericht: Über 1.000 Todesopfer durch Boko Haram
KNA 26.03.2015
New York (KNA) Die nigerianische Terrormiliz Boko Haram hat seit Jahresbeginn nach Angaben von Human Rights Watch mehr als 1.000 Zivilisten getötet. Die Menschenrechtsorganisation berief sich bei ihren am Donnerstag in New York verbreiteten Angaben auf Zeugenaussagen und die Auswertung von Medienberichten. Boko Haram griff seit Februar auch Ziele in Kamerun, im Tschad und im Niger an. Auf das Konto der militanten Islamisten gehen Attacken auf Dörfer, Massaker und Entführungen.
Laut Human Rights Watch spiegelten Berichte geflohener Zivilisten aus den nigerianischen Bundesstaaten Yobe, Adamawa und Borno "erschreckende Grade von Brutalität" seitens der Terroristen wider. Die nigerianische Regierung müsse den Schutz von Zivilpersonen in den Vordergrund ihrer Militäreinsätze gegen Boko Haram stellen, so die Menschenrechtsorganisation.
Seit Beginn der Aktivitäten von Boko Haram im Juli 2009 seien fast eine Million Menschen in die Flucht getrieben worden, so Human Rights Watch unter Berufung auf die nigerianische Katastro-phenschutz-Agentur. Im vergangenen Jahr seien mindestens 3.750 Zivilisten infolge von Terroran-schlägen ums Leben gekommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe es im ersten Quartal 2015 einen Anstieg der Angriffe gegeben, so auch sieben Selbstmordanschläge, die mutmaßlich von Frauen und Kindern verübt wurden.
Nach Angaben von Human Rights Watch brachte Boko Haram Hunderte Frauen und Mädchen in seine Gewalt. Die Geiseln seien zum Übertritt zum Islam genötigt, zwangsverheiratet, vergewaltigt oder anderweitig missbraucht worden. Zudem habe die Terrorgruppe junge Männer und Minderjährige zum Waffendienst gezwungen.
(KNA - pknmq-89-00023)
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