Kauder fordert Christen zu Solidarität mit Flüchtlingen auf
KNA 17.03.2015
Luxemburg (KNA) Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder hat die Christen in Europa zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen aufgerufen. "Als Christen müssen wir Flüchtlinge aufnehmen" sagte Kauder auf einer Veranstaltung der Christlich Sozialen Volkspartei (CSV) und dem CDU/CSU-Freundeskreis, wie die Zeitung "Luxemburger Wort" (Dienstag) berichtet. Er verwies dabei auf das Beispiel Kurdistan - dort kämen auf fünf Millionen Einwohner rund 1,5 Millionen Flüchtlinge.
Mit der Bibel in der Hand lasse sich der sogenannte Islamische Staat (IS), "die brutalste und menschenverachtendste Form von Terror", nicht bekämpfen, so Kauder. Für ihn sei der IS ein Beleg dafür, dass ein politisches Vakuum als Folge eines gescheiterten Staatsmodells ausgefüllt werde. Es zeige sich, dass der Islam nicht bloß Religion, sondern auch Gesellschaftsform sei. Dies sei ein wesentlicher Unterschied zum christlich geprägten Europa, wo Gesetze durch Parlamente gemacht würden, nicht durch Propheten, so Kauder.
Eine Gefahr der Islamisierung Europas sieht Kauder nicht. Es sei jedoch wichtig, sich mit dem Verhältnis von Islam und Terror auseinanderzusetzen. "So wie die Kreuzzüge mit dem Christentum zu tun haben, hat der internationale Terror mit dem Islam zu tun", sagte der evangelische Politiker. Das Christentum bleibe prägende Kraft in Europa; Religion dürfe nicht in den privaten Raum verbannt werden. "Das ist ein Irrweg, der zur Entchristianisierung Europas führt." Europa dürfe nicht auf eine Euro-Veranstaltung reduziert werden, sondern müsse als Wertegemeinschaft gefördert werden.
(KNA - pknlr-89-00020)
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