Kauder: Islamistischen Terror nicht allein militärisch bekämpfen
KNA 26.02.2015
Berlin (KNA) Der islamistische Terrorismus ist nach Ansicht von Unionsfraktionschef Volker Kauder nicht nur militärisch zu besiegen. "Wir müssen natürlich Waffengewalt einsetzen, aber dies allein wird nicht ausreichen. Wir müssen die Herzen der Menschen gewinnen", sagte Kauder am Mittwochabend in Berlin. Vor allem die Muslime selbst müssten den Kampf gegen diejenigen führen, "die ihren Glauben diskreditieren", betonte der CDU-Politiker. In dieser Hinsicht erlebe er in diesen Tagen viel Ermutigendes, so Kauder unter Hinweis auf die jüngste Verurteilung des Terrorismus durch die renommierte Al-Azhar-Universität in Kairo.
Kauder äußerte sich in einem ökumenischen Trauergottesdienst in der koptisch-orthodoxen Kirche in Berlin-Lichtenberg aus Anlass der Enthauptung von 21 koptischen Christen durch IS-Milizen. Die koptische Kirche sei eine Märtyrerkirche und zeige angesichts der Schrecken eine außergewöhnliche Haltung, "die vielen von uns in Deutschland und im sicheren Europa durchaus fremd ist". Die Kopten nähmen das Leid als von Gott gegebenes Schicksal an, ohne Rachegefühle zu wecken, so Kauder.
Der koptisch-orthodoxe Bischof für Deutschland, Anba Damian, sagte zu Beginn des Gottesdienstes, das Gebet gelte den Angehörigen der Ermordeten. "Für die Märtyrer beten wir nicht, diese beten jetzt für uns", fügte er hinzu. Für die noch in Libyen als Geiseln gefangenen Kopten rief Damian zum Ge-bet auf, "dass sie bis zum letzten Augenblick standhaft im Glauben bleiben".
An dem Gottesdienst nahmen der syrisch-orthodoxe Bischof Mor Julius Hanna Aydin sowie Vertreter weiterer orientalischer Kirchen und des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg teil. Auch die Botschafter Ägyptens, Algeriens, der Arabischen Liga und der Palästinensischen Autonomiegebiete waren unter den rund 100 Teilnehmern.
(KNA - pkmmp-89-00212)
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