Jordanien zieht mit dem Islam gegen Holzfrevler
KNA 11.06.2015
Amman (KNA) Im Kampf gegen illegalen Holzeinschlag sucht Jordaniens Regierung Schützenhilfe beim Islam. Auf Anfrage des Landwirtschaftsministeriums verurteilte das staatliche Fatwa-Amt in einem Religionsgutachten Waldfrevel als Zerstörung öffentlichen Eigentums und als in Widerspruch zur islamischen Tradition stehend, wie die Tageszeitung "Jordan Times" (Donnerstag) meldete.
Die Religionssachverständigen verwiesen auf einen überlieferten Ausspruch des Propheten Mohammed: Wer schattenspendende Bäume umhaue, werde "kopfüber in die Hölle geworfen". Wälder seien unabdingbar für das Überleben der Menschheit. Wer sie zur persönlichen Bereicherung nutze, müsse auch nach islamischem Recht bestraft werden. Die Regierung solle daher Maßnahmen "zu Schutz und Bewahrung des Segens der Bäume" ergreifen.
Jordanien zählt zu den am wenigsten bewaldeten Ländern der Erde; nach Regierungsangaben sind weniger als 1 Prozent der Fläche von Wald bedeckt. Laut dem Bericht wurden 2014 knapp 1.400 Fälle von illegalem Holzeinschlag registriert. Auch andere Bedrohungen des Baumbestands wie Waldbrände seien fast ausschließlich von Menschen verursacht.
(KNA - pkqll-89-00035)
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