Bundeswehr warnt vor IS-Anschlägen auf deutsche Soldaten im Irak
KNA 03.03.2015
Bonn (KNA) Die Bundeswehr warnt nach Informationen von "Spiegel Online" wegen der personellen Ausweitung der deutschen Ausbildungsmission im Nordirak vor terroristischen Anschlägen des "Islamischen Staats" (IS) auf deutsche Soldaten. In einem als Verschlusssache eingestuften Lagebild von Ende Februar heißt es demnach: "Bei aufwachsender Präsenz deutscher Soldaten muss von einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge ausgegangen werden". Die Lage in der Stadt Erbil wird als "angespannt" beschrieben.
Vor der Verstärkung der deutschen Mission habe es "keine Hinweise auf eine zielgerichtete Bedrohung" der Deutschen gegeben, so das Papier. Da die Bundeswehr durch die Aufstockung der Mission jedoch sichtbarer werde als bisher, steige die Gefahr von Angriffen.
Offiziell bezeichnet die Bundeswehr die Lage im Nordirak als halbwegs sicher. Seit einigen Wochen verstärken deutsche Soldaten die Ausbildung für die Kurden. Derzeit trainieren 29 Soldaten kurdische Kämpfer im Umgang mit Waffen. Laut dem geltenden Bundestagsmandat von Ende Januar dürfen bis zu 100 Ausbilder in den Nordirak entsandt werden.
Der Nahost-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Markus Kaim, warnte vor Massakern an Sunniten durch schiitische Milizen, die an der Militäroffensive auf die Stadt Tikrit beteiligt sind. Die Bruchlinie zwischen diesen beiden religiösen Gruppierungen manifestiere sich in der Region in besonderer Art, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk. Gleichzeitig gebe es positive Hinweise darauf, dass an den irakischen Sicherheitskräften sunnitische und die schiitische Bevölkerungsgruppierung gleichermaßen beteiligt würden. Grundsätzlich sei der Einsatz von Bodentruppen "ein erster Anfang" im Kampf gegen den IS.
(KNA - pknkn-89-00005)
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