Kurdische Gemeinde in Deutschland warnt vor "türkischer Pegida"
KNA 13.11.2015
Berlin (KNA) Die Kurdische Gemeinde Deutschlands erhebt Vorwürfe gegen Erdogan-nahe Organisationen in Deutschland. "Es gibt in Deutschland längst auch eine Art türkische Pegida, ein türkisches Gegenstück mit ganz ähnlicher Gesinnung", sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Ali Ertan Toprak, der "Welt" (Freitagsausgabe). Über Jahre hinweg seien in Deutschland Strukturen aufgebaut worden, die das Ziel verfolgten, "hiesige Gegner der türkischen Regierungspartei AKP zu bekämpfen und für den nationalistisch-islamistischen Kurs in der Türkei zu werben", sagte Toprak.
Diese Bewegung sei "deutlich mächtiger und gefährlicher als die deutsche, weil die türkische Pegida einen ganzen Staat als Unterstützer im Rücken hat und viel offensiver mit Gewalt umgeht". Auf ihren Demonstrationen, die von der AKP-nahen "Union Europäisch-Türkischer Demokraten" (UETD) organisiert würden, werde gegen deutsche Medien als "Lügenmedien" und gegen AKP-Kritiker als "Volksverräter" gewettert. Zu den Opfern der Kampagnen gehörten unter anderem AKP-kritische Politiker wie der grüne Bundesvorsitzende Cem Özdemir, aber auch Vertreter türkischstämmiger Minderheiten sowie der Kurden und Aleviten.
(KNA - plllm-89-00236)
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