Mazyek: Islamische Partei wäre "eine bekloppte Idee"
KNA 08.01.2015
Bonn (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hält eine rein islamische Partei für nicht vorstellbar. "Das ist eine bekloppte Idee", sagte er am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Solche Vorschläge schürten Angst und Skepsis gegenüber dem Islam.
Der französische Autor Michel Houellebecq hatte eine islamische Partei in Interviews als "zwingende Idee" bezeichnet. Muslime lebten in einer "schizophrenen Wirklichkeit", so der Schriftsteller unlängst in der "Welt am Sonntag": Sie seien bei Fragen wie der Homo-Ehe weit von Linken und Grünen entfernt, hätten aber auch keine Gründe, rechte oder gar rechtsextreme Parteien zu wählen. Mazyek: "Christen wählen doch auch verschiedenste Parteien. Vernünftige Demokraten können abwägen."
Für die Integration sei es wichtig, zu differenzieren, betonte der ZMD-Vorsitzende weiter. "Solche populistischen Slogans sind Wasser auf die Mühlen von Rechten", beklagte er.
Houellebecqs neuer Roman "Die Unterwerfung" erscheint in Deutschland am 16. Januar. Es geht um einen muslimischen Präsidenten, der Frankreich im Jahr 2022 regiert.
(KNA - pklkr-89-00159)
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