Türkischer Religionsamtsleiter: Al-Aksa-Moschee ist "Gefangene"
KNA 15.05.2015
Istanbul/Jerusalem (KNA) Der Chef des staatlichen türkischen Religionsamtes, Mehmet Görmez, hat die Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg als "Gefangene von Fremden" bezeichnet. Das verletzte jeden Muslim im Herzen, sagte Görmez laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu (Freitag) bei einem Besuch in Jerusalem. In der Türkei wurde am Freitag der Himmelfahrt Mohammeds gedacht, die der Überlieferung zufolge auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt begann.
Die Al-Aksa-Moschee gilt nach den großen Moscheen in Mekka und Medina als drittheiligste Stätte des Islam und liegt neben dem Felsendom, jenem Ort, an dem Mohammed in den Himmel auffuhr. Beide Bauwerke befinden sich auf dem Tempelberg, dem früheren Standort der jüdischen Tempel des Salomon und des Herodes. Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Jerusalem und damit auch der Tempelberg zum Osmanischen Reich.
Der sogenannte Status quo am Tempelberg sieht für Gläubige aller Religionen Zugangsrechte zu dem Heiligtum vor; das Recht zum öffentlichen Gebet ist jedoch Muslimen vorbehalten. In den vergangenen Monaten hatten mehrfach nationalistische Israelis den Tempelberg besucht. Daran sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten auf dem Tempelberg entzündete sich teils gewalttätiger Protest von Palästinensern. In der Türkei löste ein Einsatz der israelischen Polizei gegen palästinensische Demonstranten auf dem Tempelberg im November heftige Proteste aus.
(KNA - pkplp-89-00065)
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