Aleviten erzielen Teilerfolge bei Anerkennung religiöser Stätten
KNA 06.02.2015
Istanbul (KNA) Die Minderheit der Aleviten in der Türkei hat einen weiteren Teilerfolg bei ihren Be-mühungen um Anerkennung als Religionsgemeinschaft erzielt. Wie türkische Medien am Freitag meldeten, stufte das Parlament eines Stadtteils der südtürkischen Hafenstadt Mersin die Gebetsräume der Aleviten in dem Viertel offiziell als Gotteshäuser ein.
Damit werden die "Cemevleri" der Aleviten den Moscheen gleichgestellt und erhalten unter anderem Wasser und Strom gratis von den Behörden. In den vergangenen Wochen hatten bereits diverse Lokalverwaltungen im südwesttürkischen Bodrum sowie in der Großstadt Izmir und in einem Viertel von Istanbul ähnliche Beschlüsse gefasst. Der türkische Staat weigert sich bisher, die Aleviten als eigene Religionsgemeinschaft anzuerkennen und akzeptiert deshalb auch die "Cemevleri" nicht als Gotteshäuser.
Die mindestens zehn Millionen Aleviten, Anhänger einer liberalen Richtung des Islam, fühlen sich in der mehrheitlich sunnitischen Türkei diskriminiert. Zuletzt hatten sie mit einer Klage beim Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg durchgesetzt, dass ihre Kinder von der Teilnahme am sunnitischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen befreit werden dürfen.
(KNA - pkmkq-89-00025)
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