Kardinal Lehmann und Aiman Mazyek rufen zu mehr Toleranz auf
KNA 20.05.2015
Bonn (KNA) Für mehr Toleranz in der Gesellschaft und eine bessere Integration von Flüchtlingen machen sich der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, stark. "Angesichts weltweit wachsender Gewalt, erbitterter Verteilungskämpfe und zunehmenden Misstrauens gegenüber allem, was fremd ist", müssten Christen ihre Stimme erheben, mahnte Lehmann. "Eine Kirche, die von der Offenheit für Menschen aus allen Völkern geprägt ist, hat auch in der Verständigung der Religionen einen besonderen Auftrag."
Der ZMD-Vorsitzende Mazyek bezeichnete sich "als deutschen Weltbürger syrisch-alemannischer Abstammung", der auf eine stete Erneuerung der Gesellschaft setzt. Die Chance dazu sei groß, "wenn sie die Einheit in der Vielfalt und die Vielfalt in Einheit zu leben versucht", betonte Mazyek. Dabei müsste Religion sich gegen jede Vereinnahmung durch Ideologien oder gewaltbereite Kräfte wehren. Stattdessen gelte es zu zeigen, "dass Religionen zur Toleranz und nicht zu Gewalt auffordern".
Lehmann und Mazyek äußerten sich im Rahmen einer Kampagne der Deutschen Welle. Mit der Foto-Aktion "Wir sind Deutschland" will sich der deutsche Auslandssender an der aktuellen Debatte zum Thema Zuwanderung beteiligen. Zu den prominenten Unterstützern zählen unter anderen die Komiker Hape Kerkeling und Kaya Yanar sowie Fußballweltmeister Jerome Boateng und die zweifache Olympiasiegerin Katarina Witt.
(KNA - pkplt-89-00181)
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