Nigerianischer Bischof: Westliche Truppen gegen Boko Haram
KNA 21.01.2015
München (KNA) Der nigerianische Bischof Oliver Dashe Doeme hat die Unterstützung westlicher Truppen im Kampf gegen die Terrorgruppe Boko Haram gefordert. Die nigerianische Armee alleine sei nicht schlagkräftig genug, Korruption und Kontakte zu Boko Haram hätten sie geschwächt, sagte der Bischof dem in München ansässigen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" laut Mitteilung vom Mittwoch. Der jüngste Angriff auf die Stadt Baga mit Hunderten Toten habe gezeigt, dass es unter den Soldaten Sympathisanten der Terrorgruppe gebe. Dashe Doeme forderte eine ähnliche Intervention wie 2013, als französische Truppen Islamisten aus Teilen Malis vertrieben.
Nach Angaben des Bischofs hat Boko Haram in den vergangenen fünf Jahren in seiner im Nordosten Nigerias liegenden Diözese Maiduguri viel Unheil angerichtet. "Die Extremisten haben viele hundert Gläubige getötet." Etwa 50 Kirchen und Kapellen seien zerstört worden. Laut "Kirche in Not" sind seit
2009 knapp 70.000 der ursprünglich 125.000 Katholiken aus der Diözese geflohen. Mit 45.000 Euro werde Maiduguri unterstützt. Priester aus der Krisenregion erhielten insgesamt 37.000 Euro in Form von Messstipendien.
(KNA - pklml-89-00058)
Ghanas Staatspräsident will härter gegen Boko Haram vorgehen
Bonn (KNA) Ghanas Staatspräsident John Mahama sieht im Umgang mit der islamistischen Terrorsekte Boko Haram keinen Spielraum für Verhandlungen mehr. Alle bisherigen Versuche, mit Boko Haram ins Gespräch zu kommen, seien gescheitert, sagte Mahama am Dienstag der Deutschen Welle. "Wir können nicht sagen, dass wir auf Verhandlungen und Dialog mit Boko Haram warten, während diese Gruppe weiter Menschen tötet oder verschleppt."
Mahama, der auch Vorsitzender des westafrikanischen Staatenbündnisses ECOWAS ist, setzt dabei auf eine regionale afrikanische Streitmacht. Er hoffe allerdings auf Hilfe aus Europa und Deutschland. "Wir brauchen Unterstützung bei der Finanzierung, der Ausrüstung und beim Transport der Soldaten", so Mahama. Europäische Truppen seien dagegen nicht vonnöten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Nordnigeria bald europäische Soldatenstiefel marschieren."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach einem Gespräch mit Mahama am Montag die Idee einer regionalen Truppe begrüßt und finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Mahama zeigte sich zuversichtlich, dass sich andere Staaten Deutschland anschließen. "Wir haben ja bereits zuvor Unterstützung aus Europa bekommen." Mahama verwies auf den französischen Militäreinsatz in Mali und die anschließende UN-Mission MINUSMA, an der die Bundeswehr beteiligt ist.
(KNA - pklmk-89-00174)
Menschenrechtler: Militärbündnis wird Boko Haram nicht stoppen
Göttingen (KNA) Menschenrechtler kritisieren ein von westafrikanischen Staaten geplantes Militärbündnis gegen die islamistische Terrormiliz Boko Haram als "Koalition der Ewiggestrigen". In dem Zusammenschluss hätten Diktatoren das Sagen, erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen. Der Terror werde sich jedoch nur eindämmen lassen, wenn Armut und Verelendung im Norden Nigerias und Kameruns bekämpft würden.
Für die Demokratisierung Westafrikas und die Menschenrechte drohe das Militärbündnis zu einem "Desaster" zu werden, warnte die Menschenrechtsorganisation. GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius bezeichnete es als "fatal", dass es "keine realistische Alternative" zu diesem Truppeneinsatz gebe.
Am Dienstag hatte sich Ghanas Staatspräsident John Mahama für ein härteres Vorgehen gegen die Terrorgruppe ausgesprochen. "Wir können nicht sagen, dass wir auf Verhandlungen und Dialog mit Boko Haram warten, während diese Gruppe weiter Menschen tötet oder verschleppt", sagte Mahama der Deutschen Welle. Er setze auf eine regionale afrikanische Streitmacht, hoffe aber auf Hilfe aus Europa und Deutschland. "Wir brauchen Unterstützung bei der Finanzierung, der Ausrüstung und beim Transport der Soldaten", so Mahama.
(KNA - pklml-89-00045)
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