Tillich verteidigt Religionsfreiheit beim Auftakt zur Buchmesse
KNA 12.03.2015
Leipzig (KNA) Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat bei der Eröffnung der Leipziger Buchmesse zum Schutz der Religionsfreiheit aufgerufen. "Kein Jude, kein Muslim, kein Christ darf Angst haben, weil er glaubt", sagte er am Mittwoch in der Messestadt. "Andersherum muss es aber auch heißen: Die Religionen akzeptieren und schützen die Freiheiten, die wir über Jahrhunderte als die Freiheiten des Einzelnen im Verhältnis zum Staat errungen haben", betonte Tillich.
Der Ministerpräsident verurteilte zugleich Antisemitismus und die Anschläge auf Juden und jüdische Einrichtungen. "Es ist beschämend, dass Juden in Deutschland und Europa wieder in Angst vor Verfolgung leben müssen", so Tillich. "Keiner unserer jüdischen Nachbarn soll Angst haben, keiner soll von hier weggehen müssen", forderte er.
Tillich hob die Bedeutung der Literatur für das Gedenken des Völkermords an den Juden hervor. "Die Zahl der Überlebenden und Zeitzeugen wird kleiner. Immer wichtiger werden deshalb gedruckte Bücher. In ihnen können wir die Zeitzeugenberichte auch in hundert Jahren noch lesen und auf uns wirken lassen", erklärte er.
(KNA - pknll-89-00273)
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