Überfall auf Uni in Kenia - angeblich christliche Geiseln
KNA 02.04.2015
Nairobi (KNA) Bei der Erstürmung einer Universität in der kenianischen Stadt Garissa sind am Donnerstagmorgen nach aktualisierten Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Das Kenianische Rote Kreuz sprach auf Twitter von bislang 65 Verletzten. Die kenianische Zeitung "The Standard" (Onlineausgabe) meldete, die Terrormiliz Al-Shabaab habe sich zu dem Attentat bekannt und angegeben, christliche Studenten als Geiseln genommen zu haben. Augenzeugenberichten zufolge hatten maskierte Bewaffnete die Universität am frühen Morgen angegriffen und wahllos um sich geschossen. Zu den ersten Todesopfern gehörten offenbar zwei Polizisten, die zur Bewachung des Geländes abgestellt waren. Inzwischen wurde das Universitätsgelände von Polizei- und Militäreinheiten umstellt. Nach behördlichen Angaben drängten die Sicherheitskräfte die Attentäter in eines von vier Studentenwohnheimen zurück. Den Berichten zufolge liefern sich beide Seiten anhaltende Feuergefechte. Vier Verwundete in lebensbedrohlichem Zustand seien in die 350 Kilometer westlich gelegene Hauptstadt Nairobi geflogen worden, teilte der kenianische Katastrophenschutz per Twitter mit. Die Zahl der Angreifer ist unbekannt. Die Vorgehensweise erinnert an den Anschlag auf die Westgate Shopping Mall in Nairobi im September 2013. Damals griffen Al-Shabaab-Kämpfer ein Einkaufszentrum mit Schusswaffen und Handgranaten an und verschanzten sich anschließend mit zahlreichen Geiseln in dem Gebäude. Im Lauf des viertägigen Dramas starben mehr als 70 Menschen, darunter die fünf Attentäter; rund 175 weitere Personen wurden verletzt. Teile der Mall stürzten in Folge der Kampfhandlungen ein. Seit ihrer Vertreibung aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu 2011 verübte die Terrorgruppe Al-Shabaab vermehrt Anschläge im benachbarten Kenia und Uganda.
(KNA - pkokm-89-00064)
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