Presse: Ankara will von Merkel Schritte gegen Islamfeindlichkeit
KNA 09.01.2015
Istanbul (KNA) Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu will von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) konkrete Schritte gegen Islamfeindlichkeit in Deutschland einfordern. Davutoglu werde bei einem Treffen mit Merkel in Berlin die türkischen Sorgen angesichts der islamkritischen Bewegung Pegida darlegen, berichtet die regierungsnahe Tageszeitung "Sabah" (Freitag). Davutoglu reist am Sonntag zu einem zweitägigen Besuch in die Bundesrepublik.
Nach dem Anschlag auf die Pariser Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hatte Davutoglu betont, die Gewalttat dürfe nicht mit der "Friedensreligion" Islam in Zusammenhang gebracht werden. Auch bei seinem Treffen mit Merkel in Berlin will Davutoglu laut "Sabah" unterstreichen, dass Verbrechen wie das in Paris nicht als Vorwand für Islamophobie herangezogen werden sollten.
Die Spitzen der türkischen Politik haben zuletzt wiederholt über eine wachsende Islamfeindlichkeit in Europa geklagt, so etwa Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beim Besuch von Papst Franziskus Ende November in Ankara. Zu Jahresbeginn verwies Davutoglu bei einem Treffen mit Vertretern der religiösen Minderheiten der Türkei auf die jüngste Serie von Brandanschlägen in Schweden.
(KNA - pklkt-89-00019)
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