Boko Haram
KNA 23.02.2015
Abuja (KNA) Die islamistische Gruppierung Jama'atu Ahlis Sunna Lidda'awati wal-Jihad ist besser bekannt als "Boko Haram". Sie entstand 2002 in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Norden Nigerias. Übersetzt bedeutet der volle Name etwa "Menschen, die sich der Verbrei-tung der Worte des Propheten und dem Dschihad verpflichtet fühlen". Ihr lokaler Name Boko Haram stammt aus der Sprache Haussa, der größten Verkehrssprache im Norden Nigerias, und heißt so viel wie: "Westliche Bildung ist Sünde".
2014 war das mit Abstand blutigste Jahr der Terrorgruppe; mehrere tausend Menschen kamen bei Anschlägen ums Leben. Unbestätigte Berichte sprechen von rund 5.000 Toten.
Gründer der Gruppe war Mohammed Yusuf. Dieser predigte anfangs öffentlich und kritisierte dabei, dass schlechte und korrupte Muslime Nordnigeria regierten. Damit zog er jugendliche Anhänger an und sicherte sich auch Unterstützer aus der Politik. Später wurde Yusuf kritischer und lehnte jede Form eines westlichen Staates ab. Mehrfach wurde er von Polizei und Geheimdienst verhaftet.
Im Juli 2009 eskalierte der Konflikt zwischen Boko Haram und der Polizei. Bei einem Einsatz wurden Hunderte Anhänger, darunter der Anführer, getötet. Menschenrechtsorganisationen kritisierten, dass Yusuf nicht verhaftet, sondern auf der Straße hingerichtet worden sei. Die Folge war eine starke Radikalisierung der Gruppe. Es kam zu Überfällen auf Gefängnisse, um verhaftete Gruppenmitglieder zu befreien, sowie auf Polizeistationen und Militäreinrichtungen. 2011 griff Boko Haram zu erstem Mal in Nigerias Hauptstadt Abuja an.
(KNA - pkmmn-89-00063)
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