Immer mehr Frauen reisen in den Dschihad nach Syrien
KNA 09.02.2015
Hamburg (KNA) Neben kampfbereiten Islamisten reisen inzwischen auch viele junge Frauen aus Deutschland in die Bürgerkriegsgebiete in Syrien und im Irak. Laut Informationen des "Spiegels" (Samstag) traten inzwischen rund hundert Frauen aus Deutschland diesen Weg an. Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden verließ mehr als die Hälfte von ihnen die Bundesrepublik im vergangenen Sommer.
In Sicherheitskreisen heißt es, die meisten dieser Frauen seien zwischen 16 und 27 Jahre alt. Manche begleiteten ihre Ehemänner auf deren Weg in den Dschihad. Andere seien nach Syrien gereist, um dort einen islamistischen Kämpfer zu heiraten, einige gingen mit dem Ziel, selbst in den Kampf zu ziehen.
Überwiegend werden die Frauen wie ihre Männer offenbar in einschlägigen Moscheen radikalisiert, aber auch das Internet spielt bei ihrer Rekrutierung eine Rolle. Im Web gibt es dem Bericht zufolge einen regelrechten Heiratsmarkt für Salafisten. Frauen trügen durch ihre Basisarbeit "zur Umsetzung von Terrorakten bei", heißt es in Sicherheitskreisen.
Allerdings wüssten viele der Frauen nicht, worauf sie sich einlassen, zitiert das Magazin die Soziologin Berna Kurnaz, die unter anderem die Angehörigen von ausgereisten Islamisten betreut. Viele von ihnen lebten völlig abgeschottet in Syrien. Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden zufolge sollen etliche dieser Frauen in Syrien festhängen und - entgegen ihrer Absicht - nicht mehr nach Deutschland zurückkehren können.
(KNA - pkmkq-89-00147)
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