KNA 12.05.2015

Tübingen (KNA) Angelika Neuwirth (71), renommierte Arabistin und Kulturwissenschaftlerin, hat am Dienstag den Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen erhalten. Sie bekam die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Forschungen zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Koran. Zudem wurde sie für ihr Engagement im Dialog zwischen Islam, Judentum und Christentum geehrt.

Der Leopold-Lucas-Preis würdigt Leistungen auf dem Gebiet der Theologie, Geistesgeschichte, Geschichtsforschung und Philosophie. Geehrt werden Personen, die sich um Toleranz und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Die Evangelisch-Theologische Fakultät der Hochschule vergibt die Auszeichung im Namen der Universität.

Gestiftet wurde der Preis 1972 vom damaligen Ehrensenator der Eberhard-Karls-Universität, Franz D. Lucas, zum 100. Geburtstag seines in Theresienstadt ermordeten Vaters, des Rabbiners Leopold Lucas. Zu den Preisträgern gehören unter anderen der Theologe Karl Rahner, die Philosophen Paul Ricoeur und Raimund Popper, der Dalai Lama, Erzbischof Henryk Muszynski sowie Richard von Weizsäcker.

Neuwirth studierte in Teheran, Göttingen und Jerusalem. Sie lehrte in Amman, Berlin, Beirut und Istanbul. Ihr Forschungsinteresse gilt nicht nur der klassischen, sondern auch der neuen Literatur.

(KNA - pkplm-89-00031)

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