Türkei lädt Papst zum Besuch ihres Expo-Pavillons ein
KNA 28.04.2015
Rom (KNA) Nach ihrer Verstimmung um Äußerungen von Papst Franziskus zum Völkermord an den Armeniern setzt die türkische Regierung offenbar auf Entspannung. Bei der Besichtigung des türkischen Pavillons auf der Mailänder Expo lud der stellvertretende türkische Wirtschaftsminister, Adnan Yildirim, den Papst ein, den Auftritt des Landes bei der Weltausstellung zu besuchen, wie die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" (Dienstag) berichtete. Falls Franziskus nicht selbst kommen könne, sei auch eine vatikanische Delegation willkommen.
Der Chef des päpstlichen Kulturrats und Verantwortliche für den vatikanischen Expo-Auftritt, Kardinal Gianfranco Ravasi, nahm die Einladung der Zeitung zufolge umgehend an. Seinerseits lud er türkische Vertreter zu einer Besichtigung des Vatikan-Pavillons ein.
Papst Franziskus hatte bei einer Messe Mitte April den Mord an bis zu 1,5 Millionen Armeniern durch die türkischen Behörden während des Ersten Weltkriegs als "ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Ankara reagierte darauf wie üblich mit heftigen Protesten. Die Türkei habe eine solche Schärfe von Papst Franziskus nicht erwartet, zitierte der "Messaggero" den Vizeminister.
Bisher gibt es keinen Termin für einen Papstbesuch auf der Expo 2015 in Mailand. Kardinal Angelo Scola, der Erzbischof der norditalienischen Wirtschaftsmetropole, hatte Franziskus dazu eingeladen. Zur Eröffnung am Freitag lässt sich der Papst mit einer Videobotschaft zuschalten. Die Weltausstellung steht unter dem Motto "Den Planeten ernähren. Energie für das Leben" und dauert bis zum 31. Oktober.
(KNA - pkoms-89-00060)
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