Ukrainische Religionsgemeinschaften fordern "gerechten Frieden"
KNA 11.02.2015
Kiew (KNA) Kurz vor Beginn des Minsker Gipfeltreffens zum Ukraine-Konflikt haben die Kirchen in der Ukraine einen "gerechten Frieden" gefordert. Alle Politiker sollten Meinungsverschiedenheiten überwinden und gemeinsam die Ukraine schützen, verlangte der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften am späten Dienstagabend. Das Land werde durch eine "ausländische Aggression" bedroht. Russland wird in dem Text nicht erwähnt.
In der vom Ratsvorsitzenden, dem orthodoxen Kiewer Patriarchen Filaret, unterzeichneten Erklärung heißt es, es werde versucht, mit Gewalt zu verhindern, dass die Ukrainer unabhängig über ihr eigenes Schicksal bestimmten. Mit großer Mühe werde versucht, die Souveränität und Integrität der ehemaligen Sowjetrepublik zu zerstören. Damit würden internationales Recht und moralische Prinzi-pien gebrochen.
Die Glaubensgemeinschaften gaben zugleich an, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um das Blutvergießen zu beenden und die Feindseligkeiten zwischen den Menschen zu überwinden. Sie betonten zudem das Recht der Menschen, sich zu verteidigen. Die Aggression gehe von denen aus, die illegal zu Waffen griffen, um "Tod, Leid und Tränen auf den ukrainischen Boden des Donbass zu säen".
Dem Rat gehören 18 christliche, muslimische und jüdische Glaubensgemeinschaften an. Das Gremium hatte sich bereits in der Vergangenheit gegen eine Abspaltung der ostukrainischen Regionen Donezk und Lugansk gestellt. Eine Teilung der Ukraine sei eine "Sünde vor Gott und künftigen Gene-rationen unseres Volkes", hatte der Rat im Juli 2014 erklärt.
(KNA - pkmll-89-00013)
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