Dichter Grünbein kritisiert Mentalität der Dresdner
KNA 11.02.2015
Hamburg (KNA) Durs Grünbein (52), Dichter, verzweifelt an der Mentalität der Mitbürger in seiner Geburtsstadt Dresden. "Seit der Schulzeit war mir die Denkweise dieser Starrköpfigen, von der Geschichte Frustrierten, geografisch in die Ecke Gestellten immer wieder begegnet", schreibt Grünbein in einem Gastbeitrag für die "Zeit" (Donnerstag). Es handle sich dabei um "das spezifische Dresdner Wir-Gefühl: Wir sind hier die Dummen, die Abgehängten".
Dies komme auch in den Pegida-Demonstrationen der vergangenen Wochen zum Ausdruck, die Grünbein als Proteste von "neuen Kleinbürgern, Sklaven der Konsumwirtschaft" bezeichnete. "Es kann einem Angst machen, das Heer dieser Leute, die Ängste schüren, weil die Freiheit ihnen zu groß ist."
Es wundere ihn nicht, dass Pegida gerade in seiner Heimatstadt erfolgreich sei, so der Dichter wei-ter. Auch anderswo beschäftigten Wirtschaftskrise, Europolitik, Glaubenskriege und Flüchtlingsströme die Menschen. Doch nur in Dresden "konnte Islamisierung zur Chiffre werden für alles, was den Kleinbürger heute bedroht, alles Fremde und Ungewohnte".
(KNA - pkmll-89-00131)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.