NRW überprüft Islamverbände auf Status Religionsgemeinschaft
KNA 16.04.2015
Düsseldorf (KNA) Nordrhein-Westfalen prüft, ob die vier islamischen Verbände DITIB, VIKZ, Islamrat und Zentralrat der Muslime (ZMD) den Status einer Religionsgemeinschaft erfüllen. Diese Klärung erfolge im "Forum Statusfragen", das sich aus Mitgliedern der Landesregierung und Vertretern der vier betroffenen Verbände zusammensetze, sagte NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) am Mittwoch vor dem Integrationsausschuss des Landtags in Düsseldorf.
Grundsätzlich sei es Absicht der Landesregierung, "möglichst alle Muslime und Moscheegemeinden einzubeziehen", so Schneider. Allerdings solle dem laufenden Prozess der Begutachtung der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), des Islamrats, des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und des ZMD im Hinblick auf ihren Status als Religionsgemeinschaften "nicht vorgegriffen" werden. Auch die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken und der Zentralrat der Marokkaner hätten Interesse an einer Mitarbeit im Beirat des "Forum Statusfragen" bekundet.
Die Landesregierung will nach Angaben des Ministers neben ihren institutionalisierten Kontakten zu den vier großen islamischen Verbänden auch "Arbeitsbeziehungen" zu muslimischen Minderheiten aufbauen. Den Anliegen dieser Gruppen müsse bei der politischen Gestaltung Rechnung getragen werden. Solche Beziehungen bestünden bereits zur Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) und dem Liberal Islamischen Bund (LIB). Bereits in der Vergangenheit seien muslimische Minderheiten erfolgreich in die Arbeit des "dialog forum islam" einbezogen worden, betonte Schneider. Dieses Forum sei kein Entscheidungs-, sondern ein Beratungsgremium der rot-grünen Landesregierung, um die "konkreten Alltagsprobleme und Anliegen der muslimischen Bevölkerung in den Blick zu nehmen".
(KNA - pkolp-89-00205)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.