Bouffier: Islam ist nicht bestimmend für deutsche Identität
KNA 19.01.2015
Berlin (KNA) Für den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) ist der Islam kein bestimmender Teil der nationalen Identität. Dennoch gehöre der Islam zu Deutschland, sagte Bouffier im Interview der Woche des Deutschlandfunks am Sonntag. Zugleich forderte der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende die islamische Gemeinschaft auf, sich für eine zeitgemäße Interpretation ihrer Religion einzusetzen.
Verantwortliche der Islamverbände sollten mit jenen in den Dialog treten, die die Anschläge in Frankreich für eine "finstere Verschwörung des Westens" hielten, so Bouffier. Die Menschen müssten wissen, dass die Attentäter sich auf den Islam beriefen, um zu töten. Davon müssten sich die Religionsvertreter noch stärker distanzieren.
Mit Blick auf die Pegida-Demonstrationen sieht Bouffier die Politik in der Pflicht, den Menschen zu erklären, dass ihre Sorgen unbegründet seien. Deutschland wolle und werde kein islamisches Land sein. Gleichzeitig müsse man sich von denjenigen distanzieren, die mit dumpfen Parolen Angst verbreiteten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag bei einem Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu in Berlin unter Verweis auf den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff gesagt, der Islam gehöre zu Deutschland. Mit dieser Aussage stieß sie innerhalb der eigenen Partei auf ein geteiltes Echo.
(KNA - pkllq-89-00122)
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