Merkel ruft zu mehr Dialog der Religionen auf
KNA 02.02.2015
Berlin (KNA) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünscht sich mehr Austausch über Religion. "Christen sollten selbstbewusst über christliche Werte sprechen und die Kenntnisse der eigenen Religion vertiefen", sagte Merkel im Interview mit der "Welt" (Samstag). Es brauche zudem mehr Dialog zwischen den Religionen.
Mit Blick auf ihre umstrittene Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehöre, bekräftigte Merkel ihren Standpunkt. In Deutschland lebten rund vier Millionen Muslime, es gebe islamischen Religionsunterricht, Lehrstühle für islamische Theologie und eine Islamkonferenz. "Deshalb ist es Realität, dass der Islam inzwischen auch zu Deutschland gehört", sagte die Kanzlerin. "Klar ist aber auch, dass das Grundgesetz nur die Glaubensbetätigung, und zwar aller Religionen schützt, die sich innerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegt", fügte sie hinzu. Islamismus und Extremismus gehörten nicht dazu und "müssen entschlossen bekämpft werden".
Das Bekenntnis zu einer Religion bleibe eine "sehr persönliche Entscheidung", so Merkel weiter. Dafür sei die Politik nicht der richtige Ansprechpartner. Insofern sieht Merkel auch keine Notwendigkeit für eine islamische Partei als Pendant zu den Christdemokraten. CDU und CSU seien keine religiösen Parteien. "Vielmehr fußen unsere Werte auf dem christlichen Verständnis der Menschen, das jeden einlädt."
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(KNA - pklnl-89-00042)
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