Zentralrat der Juden vermisst islamische Ansprechpartner
KNA 07.04.2015
Hamburg (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat Schwierigkeiten mit der unter anderen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getätigten Äußerung "Der Islam gehört zu Deutschland". Dieser Satz bereite schon im Alltag Probleme, sagte Schuster dem "Spiegel" (Samstag). Das fange bei der Frage an, wer "den Islam" eigentlich vertrete. "Es gibt selten klare Zuständigkeiten." In einzelnen Städten gebe es allerdings sehr gute interreligiöse Initiativen, fügte Schuster hinzu. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, sagte in dem "Spiegel"-Gespräch: "Natürlich gehören die Millionen Muslime, die in Deutschland leben, mit ihren Traditionen zu uns." Gleichzeitig sei die europäische Kultur sehr viel stärker von der jüdischen und der christlichen Religion und vom Zeitalter der Aufklärung gerpägt. "Unsere Aufgabe muss es sein, die religiösen Vertreter des Islam zu ermutigen, die eigenen Quellen orientiert an Demokratie und Menschenrechten zu interpretieren."
(KNA - pkokn-89-00086)
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