Zeitung: Grüne gegen geplanten Islamisten-Personalausweis
KNA 17.03.2015
Berlin (KNA) Die Grünen fordern die Bundesregierung auf, von einem geplanten Ersatzpersonalausweis für Islamisten abzusehen. Ein solches Dokument löste keine Probleme, sagte die Sprecherin für innere Sicherheit der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, der "Welt" (Dienstag). Der Ersatzausweis sei "völlig praxisfern, unverhältnismäßig sowie zudem gefährlich".
Ein mutmaßlicher Terrorist werde sich dadurch kaum von seinen Plänen abhalten lassen, sagte Mi-halic weiter. "Wenn wir die Ausreise wirksam verhindern wollen, dann brauchen wir intensivere Grenzkontrollen bei der Ausreise." Dazu brauche es neben EU-Regelungen auch Verbesserungen bei der Personalsituation der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes.
Die Regierung will mit der Gesetzesänderung Islamisten die Ausreise in Kampfgebiete wie Syrien oder Irak erschweren. Ihnen soll künftig nicht nur der Reisepass, sondern auch der Personalausweis abgenommen werden können. Stattdessen bekommen sie ein Ersatzdokument, um sich beispielsweise bei Banken oder der Wohnungssuche weiter ausweisen zu können.
Rechtswissenschaftler hatten das Vorhaben bereits kritisiert. Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff warnte vor "erheblichen Schwierigkeiten im Alltag" für Inhaber des Ersatzausweises.
(KNA - pknlq-89-00205)
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