Erzbischof: Kurden waren "große Hilfe" für Christen
KNA 04.08.2015
Rom (KNA) Ein Jahr nach der Vertreibung der Christen aus der Ninive-Ebene hat Erzbischof Baschar Warda den kurdischen Nordirak als "sichere" Zufluchtsstätte bezeichnet. Die kurdische Regionalregierung sei "eine große Hilfe" für die Christen, sagte der chaldäische Erzbischof dem vatika-nischen Pressedienst Asianews (Montag). "Jetzt warten wir auf die Befreiung unseres Landes", sagte Warda. Voraussetzung für den Wiederaufbau sei allerdings Sicherheit.
Die politische Lage in der Region nannte der Erzbischof "kompliziert", ohne dies jedoch zu konkretisieren. Zwölf Monate nach dem Einfall der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in der Ninive-Ebene müsse inzwischen keine der nach Erbil geflohenen christlichen Familien mehr in Zelten oder Notunterkünften leben. Die chaldäische Kirche habe 570 Wohnungen oder Häuser gemietet; hinzu kämen 1.670 Wohncontainer und Finanzhilfen für Familien, die auf eigene Faust eine Bleibe gesucht hätten, so Warda. Vordringliche Leistungen für die Vertriebenen seien weiterhin eine lebenswürdige Unterkunft, Bildung und medizinische Versorgung. Mit Hilfe internationaler Organisationen und katholischer Hilfswerke habe man elf Schulen eingerichtet, sagte der Erzbischof. Seit Juni würden 13.000 Familien mit Nahrungsmitteln versorgt.
Nachdem der IS im Juli 2014 bereits Mossul unter Kontrolle hatte, überfielen die Milizen in der Nacht zum 7. August auch hauptsächlich von Christen bewohnte Städte in der nördlich und östlich angrenzenden Ebene. Viele flohen in die kurdischen Städte weiter im Osten.
(KNA - pkskn-89-00161)
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