Deutsche Muslime lehnen Gewalt im Namen des Islam ab
KNA 14.01.2015
Hamburg (KNA) Eine breite Koalition deutscher Muslime hat sich für einen freiheitlichen und pluralen Staat ohne Gewalt im Namen des Islam ausgesprochen. "Unser Verständnis vom islamischen Glauben sagt Ja zu einer offenen Gesellschaft, zur Demokratie, zur Freiheit der Person, der Meinung, der Kunst und der Wissenschaft", heißt es in einem in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" (Donnerstag) veröffentlichten Appell. Den von Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der "Christ und Welt"-Redaktion initiierten Aufruf haben 99 prominente Muslime aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft unterschrieben.
"Wir sagen den Gewalttätern: Euer Glaubensverständnis entspricht nicht unserem", heißt es im Appell. Die Unterzeichner verurteilen jeden Versuch, Gewalt im Namen des Islam zu legitimieren und Kapital aus den Anschlägen in Paris zu ziehen. "Mörder, die mit ihrer Grausamkeit Gottes Größe vermeintlich beweisen wollen, indem sie 'allahu akbar' rufen, handeln nicht in unserem Namen." Die Unterzeichner betonen, als deutsche Muslime "gegen diese Radikalen in unserer Gesellschaft zu kämpfen und Lösungsstrategien zu entwickeln".
Zu den Unterzeichnern gehören Staatsministerin Aydan Özoguz (SPD), der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek oder der Filmemacher Fatih Akin.
(KNA - pkllo-89-00036)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.